Internationale Verrechnungspreise Ermittlung - Dokumentation - Steuerliche Risiken
Verrechnungspreise rücken national und international immer stärker in den Fokus des Interesses der Finanzverwaltungen, denn es geht letztlich um die Verteilung des Steueraufkommens zwischen den Staaten. Hieraus resultiert erhebliches Gefahrenpotential für den Steuerberater und seinen Mandanten. Auch geringfügige Fehler, etwa bei der Dokumentation, können gravierende Folgen nach sich ziehen.
Verrechnungspreisermittlung und -dokumentation betrifft vor allem international agierende Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen grenzüberschreitend transferieren oder austauschen – innerhalb verschiedener Unternehmensbereiche oder im Konzern. Steuerberater unterstützen ihre Mandanten bei der Berücksichtigung der umfangreichen Regelungen zur Bildung und Dokumentation der Verrechnungspreise. Anhand zahlreicher Fallbeispiele wird deren Anwendung in der Praxis verdeutlicht.
Besonders werden dabei die Änderungen der Verrechnungspreisregelungen im Jahr 2021 durch das AbzStEntModG und die neuen Verwaltungsgrundsätze Verrechnungspreise berücksichtigt.
Schwerpunkte
Begriff und Bedeutung von Verrechnungspreisen
Rechtsgrundlagen für Verrechnungspreiskorrekturen
- Verdeckte Gewinnausschüttung
- Verdeckte Einlage
- § 1 AStG
- Art. 9 OECD-MA
- Fallbeispiele
Methoden der Verrechnungspreisermittlung
- Grundsatz des Fremdvergleichs (Merkmale, Tatsächlicher Fremdvergleich, Hypothetischer Fremdvergleich)
- Standardmethoden der Verrechnungsppreisermittlung
- Gewinnorientierte Methoden
- Fallbeispiele und Fragen der praktischen Anwendung
Verrechnungspreisermittlung in der Praxis
- Lieferungen an Vertriebsgesellschaften
- Lieferungen von Produktionsgesellschaften
- Erbringung von Dienstleistungen / Kostenumlage vs. Konzernumlage
- Darlehenszinsen / Gewährung von Kreditsicherheiten - Lizenzgebühren für die Überlassung immaterieller Wirtschaftsgüter
- Relevanz von Datenbankstudien
- Nachträgliche Preisanpassungen
- Forderungsverzicht ggü. Tochtergesellschaften
Besteuerung von Funktionsverlagerungen
- Aktuelle Entwicklungen
- Begriff der „Funktionsverlagerung“ / Tatbestandsvoraussetzungen
- Bewertung des sog. „Transferpakets“
- Ausnahmeregelungen / Escape-Klauseln / „Lizenzierung“ von Transferpaketen
- Fallbeispiele aus der Beratungspraxis
Dokumentationsplichten nach § 90 Abs. 3 AO und der GAufzV
- Rechtsgrundlagen
- Gliederung in Sachverhalts- und Angemessenheitsdokumentation: Was ist in der Praxis bei der Darstellung zu beachten?
- Formale Fragen der Verrechnungspreisdokumentation
- Dokumentation sog. „außergewöhnlicher Geschäftsvorfälle“
- Sanktionsmöglichkeiten der Finanzverwaltung - Ausnahmeregelungen für sog. „kleine Unternehmen“
- Fallbeispiele aus der Beratungspraxis
Strategien zur Vermeidung steuerlicher Verrechnungspreisrisiken
- Art und Umfang der Verrechnungspreisdokumentation
- Erstellung einer Verrechnungspreis-Richtlinie
- Advance Pricing Agreements als präventive Möglichkeit zur Vermeidung von Verrechnungspreiskonflikten
- DBA-Verständigungsverfahren
- Verfahren nach der EU-Schiedsverfahren
Dieses Seminar ist für Fachberater für Internationales Steuerrecht als Pflichtfortbildung nach § 9 Fachberaterordnung geeignet - 6,5 Zeitstunden.